Ein Erfahrungsbericht von Fatima, junge italienische Hebamme in Deutschland

Ein Erfahrungsbericht von Fatima, junge italienische Hebamme in Deutschland

30/11/2016. 10:47. Das ist der Tag und die Uhrzeit, zu der ich entschieden habe, meinem Leben eine Wendung zu geben. Alles hat begonnen an diesem Vormittag Ende November, an dem ich Holalemania mit einer Email kontaktierte, um zu fragen, wie der Prozess meiner Bewerbung und das weitere Vorgehen laufen würde.

Ich habe aufgrund der Situation auf dem italienischen Arbeitsmarkt immer über Möglichkeiten nachgedacht im Ausland zu arbeiten und hatte als erste Wahl Großbritannien im Kopf.

Warum nun Deutschland? Die Idee tauchte in meinem Kopf zuerst im Sommer 2016 auf, an einem schwülen Nachmittag während meines Urlaubs im Senegal. Ich hatte gelesen und gehört von der Rekrutierung von qualifizierten Fachkräften für deutsche Krankenhäuser und von verschiedenen Agenturen im Bereich der Arbeitsvermittlung, die in diesem Bereich arbeiten. Nach einer langen und aufmerksamen Bewertung habe ich beschlossen mich “in das Abenteuer zu stürzen”. Was habe ich letztenendes zu verlieren mit 23 Jahren? Nichts.

Auf diese Email folgten zwei Skype-Interviews mit dem Team von Holalemania, um sich gegenseitig kennenzulernen und für die “klassische” Aufklärung, die man in solchen Situationen benötigt.

Im Februar habe ich einen der schwierigsten Wege begonnen, die die ich bisher begangen habe: der Deutschkurs in Civitanova Marche. Von dem Moment an, wo ich aus den Skype-Gesprächen mit Holalemania heraus war, dauerte der Kurs 5 Monate, in denen man das Niveau B2 in Deutsch erreichen sollte, die Voraussetzung, um das Studium in Deutschland anerkennen zu lassen.

Ich muss ehrlich sein. Ich war skeptisch bei dem Gedanken, dass ich in nur 5 Monaten eine Sprache wie Deutsch lernen sollte, eine schwierige Sprache, von der ich nicht einmal eine leichte Ahnung hatte. Nichts zu sagen. Nulla da dire. Nach etwas mehr als einem Monat änderte ich schon meine Meinung: ich konnte auf Deutsch kommunizieren. Natürlich auf einem sehr niedrigen Niveau der Konversation, aber ich konnte sprechen!!

3 Tage nachdem ich das B1-Niveau erreicht hatte, hat Roberta mir gesagt, dass 2 deutsche Krankenhäuser interessiert sind mich kennenzulernen. Eine Woche später hatte ich das Gespräch mit einem dieser Häuser. Das Interview lief extrem gut und endete mit einer Einladung zu einem persönlichen Gespräch nach Deutschland. Das persönliche Gespräch in Deutschland war dann zwei Wochen später. Ich erinnere immer noch gut diesen Satz: “Wir würden uns wahnsinnig freuen, Dich in unserem Team willkommen heißen zu dürfen”. Das war’s! Das war die größte Freude, die man sich vorstellen kann.

Nachdem ich die B2-Prüfung bestanden hatte, ging es darum, die Koffer zu packen für meine Reise ohne Rückfahrticket nach Deutschland. Direkt in Richtung meines für mich vorherbestimmten Zieles.

Seit dieser Reise ohne Rückfahrticket ist jetzt schon etwas mehr als ein Jahr vergangen. Wenn ich mich rückbesinne, wisst Ihr was ich denke? Riguardomi indietro sapete di cosa mi pento? Ich bedauere es, dass ich mich nicht noch früher in diese Erfahrung gestürtzt habe, die mir so eine Zufriedenheit gibt, die mir etwas gibt, an das ich glauben kann, die mir geholfen hat persönlich zu wachsen, die mir das gegeben hat, wonach ich immer gesucht habe: meine Unabhängigkeit und die Möglichkeit etwas bewirken zu können und eine professionelle Hebamme zu sein, die ich immer sein wollte

Ich habe dem ganzen Team von Holalemania zu danken, für die Professionalität und die Verfügbarkeit während des ganzen – gelinde gesagt intensiven- Prozesses,  dass sie mir geholfen haben in Momenten, wo ich sie brauchte.

Ich schreibe Euch aus meinem Zimmer in Italien, wissend, dass ich in 2 Tagen in mein zweites Zuhause für den Frühdienst zurückkehren werde.

Ciao, ich bin Fatima, Fatima, eine junge italienische Hebamme in Deutschland.

  • On 9 November 2018