Pflegeberufe bilden in Deutschland die größte Gruppe im Gesundheitssektor und die Nachfrage nach qualifizierten Pflegefachfrauen und -männern ist sehr groß.

Eine der beiden häufigsten Vorbehalte, die unsere Kandidaten bei dem Abenteuer nach Deutschland zu kommen, sehen, ist die deutsche Sprache sowie die Pflegetätigkeiten in Deutschland. Hier in Deutschland wird der Beruf der Pflegefachfrau/ des Pflegefachmanns im Vergleich zu anderen Ländern anders definiert und allumfassender betrachtet.  Sie beinhaltet sowohl die Grundpflege als auch die Behandlungspflege.

Die Philosophie dahinter ist, dass das Augenmerk der Pflege auf der Patientenorientierung liegt und Patienten so wenig Ansprechpartner wie möglich haben. Die Pflegefachfrau/-mann ist umfassend für ihre Patientengruppe verantwortlich – von der Aufnahme im Krankenhaus bis zur Entlassung- und kennt die Krankheitsgeschichte des Patienten sehr gut.

Auch wird das Pflegepersonal nicht als Assistenz der Ärzte gesehen, sondern als eine vollwertige eigenständige Berufsgruppe. Besonders positiv werden von unseren Kandidaten die flache Hierarchie sowie die Aufstiegsmöglichkeiten durch die zahlreichen Fachweiterbildungen in der Pflege gesehen.

Weiterführende Informationen (in einfacher Sprache) zur Erwerbsmigration in die Pflege nach Deutschland sowie in weiteren Sprachen türkisch, arabisch und ukrainisch.

Der Beruf der Hebamme und des Entbindungspflegers genießt in Deutschland ein hohes Ansehen.

Wie bei den Pflegefachleuten fallen die Tätigkeiten der Hebammen und Entbindungspfleger etwas anders aus als im Ausland. Da Hebammen und Entbindungspfleger in Deutschland ein größeres Tätigkeitsspektrum haben, arbeiten sie eigenständiger (z.B. Durchführung der U1). Dieses erfordert in der Regel zu Beginn eine etwas längere Einarbeitungszeit, da sie jedoch auch einen größeren Entscheidungsspielraum haben, wird dieses insgesamt als große Wertschätzung empfunden. Laut Hebammengesetz kann z.B. eine Hebamme eine normal verlaufende Geburt alleine leiten (Ärzte dürfen nur in Notfällen ohne eine Hebamme entbinden). Aus unserer Erfahrung bewerten auch viele unserer Kandidaten diese Zusammenarbeit mit den Ärzten als positiv, da weniger Hierarchie zwischen Ärzten und Hebammen in Deutschland besteht und sie sich mehr auf Augenhöhe begegnen. Gleichzeitig äußern sich auch die deutschen Ärzte sehr positiv über die Zusammenarbeit mit den südeuropäischen Hebammen, weil sie ein fundiertes Hintergrundwissen haben und sich bei der Arbeit äußerst motiviert und kooperativ zeigen.

Viele Kandidaten berichten zudem, dass die Geburten in Deutschland durch mehr Geburtsmöglichkeiten (Ball, Badewanne, Akupunktur etc.) und weniger Kaiserschnitte (hierbei kein Instrumentieren) facettenreicher ablaufen kann und auch die werdende Mutter mehr in den Geburtsprozess mit eingebunden wird.